Pflanzenbasierte Produkte im Bereich Catering
Generell gilt im Bereich Catering der Nachhaltigkeits-Grundsatz „regional, saisonal“ mit Erzeugnissen aus zertifiziertem biologischem Anbau und wenig Fleisch. Mehrweggeschirr ist der Einwegvariante vorzuziehen. Falls Essen-To-Go Geschirr benötigt wird, ist in Folge des EU-weiten Verbots von Einwegkunststoffprodukten bereits eine breite Palette von biobasiertem Geschirralternativen am Markt verfügbar.
Grundlagen eines nachhaltigen Caterings:
- Regionale Beschaffungs- und Verwertungskreisläufe nutzen
- Verpflegung nach den Prinzipien „regional, bio, fair“
- Vegetarische und vegane Angebote, wenig bis gar kein Fleisch
- Überproduktion vermeiden: Kaffee und Tee nachkochen
- Mitnahmesysteme, Müllvermeidung (Pfand), Mehrweggeschirr
- Angemessene Mengenkalkulation, Spenden von Essensresten (Foodsharing)
- Nachhaltigere Optionen bevorzugen: Anordnung bei Buffet/Menükarte (z.B. vegetarische und regionale Gerichte in der Abfolge zuerst)
Geschirr, Besteck & Becher
Geschirr, Besteck und Becher werden bei Festen in großem Umfang benötigt und bedeuten neben Servietten und Essensresten potenziellen Abfall bei Großveranstaltungen. Um die Veranstaltung nachhaltiger zu gestalten, sollte deswegen der Einsatz von Wegwerfgeschirr vermieden oder auf ein Minimum reduziert werden. Quelle: NABU/ Cskw, Berlin Eine im Frühling 2019 vorgestellte Studie des Umweltbundesamtes führt verschiedene Ansätze auf, um den Verbrauch vor allem von Einweg-Heißgetränke-Bechern zu reduzieren. Dazu gehören ein einheitliches Pfandsystem, Mehrkosten für Einwegbecher und sogenannte Nudges. Als Nudge gilt der „Anschub“ zu einer Verhaltensänderung. So könnte der Deckel für Becher nur noch auf Nachfrage ausgegeben werden. Im Leitfaden für Open-Air-Festivals werden für die Abfallvermeidung bei der Verköstigung folgende Maßnahmen und ggf. ein Pfandsystem vorgeschlagen:
- Spülen direkt am Stand
- Spülmobil
- Austausch von Geschirr (durch Geschirrvermieter)
- Plastik-Kreislauf (sortenreine Qualität und Reinigung erforderlich)
- Kompostierbares Geschirr (wegen Essensresten und industrieller Kompostierung problematisch)
Quelle: www.globalnature.org/bausteine.net/f/7825/SfN-Leitfaden_fuer_ Open-Air-Festivals.pdf?fd=2 (Zugriff: 01.07.2019)

Wiederverwendbares Geschirr
Wiederverwendbare Becher und wiederverwendbares Geschirr sind in einer Reihe Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen auf dem Markt verfügbar und teilweise sogar spülmaschinenfest. Darunter fallen z.B. auch Produkte aus Palmblatt.
Der abgebildete spülmaschinenfeste Palmblattteller stammt von der Betelnusspalme, die in Mischkultur angebaut wird. Dadurch können Böden geschont werden. Die Produktion dieses Herstellers erfolgt unter geprüften fairen Bedingungen und erfüllt hohe soziale Standards (zertifiziert nach SA 8000). Durch die Verarbeitung direkt vor Ort können sich die Bewohner einer ganzen Region mit ihren eigenen Ressourcen langfristig eine Lebensgrundlage schaffen. Die Palmblattprodukte sind außerdem nach EN 13432 und mit dem Nordic Swan Ecolabeling zertifiziert.

Essbares Geschirr
Eine weitere Variante, um Abfall zu vermeiden, setzt auf essbares Geschirr. Diese Produkte sind allerdings aktuell noch innovative Nischenprodukte. Sie sind einfach kompostierbar. Damit sind sie auch dann besonders umweltfreundlich, wenn sie nicht von Besuchern verzehrt werden. Beispiele hierfür sind Eisbecher aus Algen37, Kaffeebecher aus Keks38 oder Teller aus Weizenkleie. Die Analyse der Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus (Life Cycle Assessment – LCA) ist vom Rohstoff, dem Herstellungsprozess und dem tatsächlichen Einsatz abhängig.

Einwegprodukte
Wichtiger Hinweis: Mit der 2021 in Kraft getretenen Einwegkunststoffverbotsverordnung (EWKVerbotsV) sind Einweg-Cateringgeschirr und Besteck auch aus biobasierten Kunststoffen nicht mehr zugelassen. Lediglich Produkte aus PLA dürfen dann noch am Markt angeboten werden.
Einwegprodukte können bei Großveranstaltungen aus hygienischen Gründen von Vorteil sein, um gesetzlichen Vorgaben für Lebensmittelsicherheit zu genügen. Manche Einwegprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen tragen weiterhin dazu bei, global fairere Arbeitsbedingungen zu erreichen. So werden beispielsweise Teller aus Palmblättern teilweise explizit sozial-verantwortlich hergestellt. Dieser Aspekt kann für öffentliche Verwaltungen zusätzlich entscheidend sein, wenn neben Umweltaspekten auch soziale Verantwortung als Ziel verankert ist, beispielsweise als „Fair Trade Town“.
Bei Bechern für Kaltgetränke ist PLA (Polymilchsäure) als Material verbreitet. Das Material kann z.B. aus Maisstärke gewonnen werden, ist biologisch abbaubar und bis 50/60 Grad hitzebeständig. Es ist transparent und wird auf dem Markt von verschiedenen Herstellern angeboten. © Naturesse Weitergehende Informationen zu biobasierten Kunststoffen finden Sie hier: https://biowerkstoffe.fnr.de/biokunststoffe/einfuehrung/definition Für Heißgetränke bieten sich klassische Kartonbecher an, die PEFC oder FSC zertifiziert sein sollten. Diese Becher sind ggf. mit PLA beschichtet.
Für Geschirr gibt es eine Reihe unterschiedlicher Lösungen. So sind z.B. Teller, Schüsseln und Servierplatten aus Palmblatt in vielen Formen verfügbar. Palmblattprodukte können ohne künstliche Beschichtungen auskommen, sind backofenfest, lebensmittelecht und wasserabweisend. Sie sind auch direkt kompostierbar. Palmblattgeschirr kann fair produziert und der Rohstoff durch Mischkultur nachhaltig angebaut und gewonnen werden. Das Material wird als hochwertig und ästhetisch empfunden.

Anregungen für eine Leistungsbeschreibung für Einweggeschirr |
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Schalen aus Palmblatt Anforderungen:
Teller aus Pappe aus nachhaltiger Waldwirtschaft in Recyclingqualität Anforderungen:
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