Büromaterial
Büroartikel einfach durch biobasierte Alternativen ersetzen
Es gibt im Bereich Büromaterial eine Vielzahl pflanzenbasierter Produkte am Markt, die konventionelle erdölbasierte Produkte ersetzen können. Dies konnte durch eine Marktstudie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), die im Auftrag der FNR erstellt wurde, nachgewiesen werden. Mit dem Blick auf die verschiedenen Produktgruppen konnte das IÖW bei seinen Recherchen feststellen, dass in den Kategorien „Papier und Umschläge“ sowie „Ordnersysteme“ für alle beschaffungsrelevanten Warengruppen biobasierte Produktalternativen existieren. In der Kategorie „Stifte und Schreibwaren“ besteht eine Abdeckung zu 75 % und in der Kategorie „Bürobedarf“ stehen 60% der Produkte auch aus nachwachsenden Rohstoffen zur Verfügung.
Das IÖW erachtet es als empfehlenswert, den öffentlichen Einkauf der nachfolgenden Warengruppen auf nachhaltige und biobasierte Produktalternativen auszurichten.
Systematisiert ist nach Priorität der festgestellten Bedarfe und ähnlicher Warengruppen/Anwendungsbereiche:
Bürobedarf: Aktenvernichter, Whiteboards, USB-Datensticks, Heftklammern, Büroklammern, Lochverstärkungsringe, Klarsichthüllen, Laminierfolien, Klebestifte, Klebeband, Kleberoller, Korrekturroller;
Ordnersysteme: Aktenordner, Hänge-und Pendelregistraturen, Hefter, Umlaufmappen, Mappen–Stehsammler;
Papier und Umschläge: Druck-und Kopierpapier, Briefumschläge, Versand-, Falten- und Polstertaschen;
Stifte und Schreibwaren: Kugelschreiber, Permanentmarker, Textmarker, Bleistifte, Korrekturmittel, Gelschreiber, Fineliner, Tintenroller.
Die Marktstudie ist hier verfügbar: "Nachhaltige biobasierte Büroartikel, Gütezeichen, Hersteller und Bedarfe der öffentlichen Hand"
Das Umweltbundesamt hat Ende 2019 einen „Leitfaden zur umweltfreundlichen öffentlichen Beschaffung: Schreibgeräte und Stempel“ herausgegeben, der hier https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/leitfaden-zur-umweltfreundlichen-oeffentlichen-23 zum Download bereitsteht.

Umweltgütezeichen - pflanzenbasierte Produkte sind nicht alle zertifiziert
Unter den Gütezeichen legt der Blaue Engel einen Schwerpunkt auf Recyclingprodukte. Bei den Produkten, die aus Holz oder Holzanteilen sind, muss die Herkunft aus nachhaltiger Forstwirtschaft über ein weiteres Gütezeichen - PEFC oder FSC - nachgewiesen werden. Neuerdings wird im Bereich Schreibwaren (Stifte und Stempel) mit UZ 200 auch eine Produktgruppe aus biobasiertem Kunststoff über den Blauen Engel erfasst. Der Anteil und die nachhaltige Herkunft nachwachsender Rohstoffe, muss aber auch hier über ein zusätzliches Gütezeichen bestätigt werden. Bisher hat erst ein Produkt mit Anteilen aus nachwachsenden Rohstoffen dieses Zertifikat.
Gründe: Viele KMU in der Branche können sich eine doppelte Zertifizierung nicht leisten. Manche Produkte werden doch vorhandene Umweltgütezeichen gar nicht erfasst.
Aber auch nicht zertifizierte Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen oder Anteilen davon, ersetzen begrenzte fossile Rohstoffe und halten während der Nutzungsdauer CO2 gebunden.
Papiereinkauf
Mit dem Papiereinkauf wird häufig der Einstieg in die nachhaltige Beschaffung gefunden. Papier ist inzwischen aber nicht mehr nur holzbasiert, sondern kann auch aus Agrarreststoffen, Gras oder auf der Basis von Kakaoschalen hergestellt werden.
Unter Umwelt- und Rohstoffaspekten ist aber Recyclingpapier mit dem Blauen Engel der absolute Favorit. Deswegen bewerben sich regelmäßig viele öffentliche Auftraggeber bei der Initiative Pro Recyclingpapier. Weitere Informationen: https://www.papiernetz.de/
Anforderungen an umweltbewussten Papiereinkauf:
- Einsparen (papierloses Büro)
- Recyclingeinsatz (Mehrfachnutzung/Wiederverwertung)
- Blauer Engel-/ PEFC-/ FSC-zertifizierter Faseranteil
Wer sich für Produktalternativen aus Pflanzen für den Bereich „Büro“ interessiert, findet unter „Das nachwachsende Büro“ weitergehende Informationen und interessante Produkte.