Nachhaltige BeschaffungFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

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"Weniger Torf, Moor Schutz" – Öffentliche Hand ist wichtiger Akteur beim Torfausstieg in Deutschland

Die Bedeutung der Moore beim Klimaschutz ist in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus gerückt. Deutschland plant einen weitestgehenden Ausstieg aus der Torfnutzung – im Hobbybereich schon bis 2026 und im Erwerbsgartenbau bis 2030. Die Torfminderungsstrategie des Bundeslandwirtschaftsministeriums richtet sich dabei auch dezidiert an die Zielgruppe der öffentlichen Hand.

Die Verwendung von torfhaltigen Erden setzt in erheblichem Maße COfrei, denn in Moorböden ist im Vergleich zu Wäldern ein Vielfaches an Kohlenstoff gespeichert. Doch anders als Holz zählt Torf aufgrund seiner sehr langen Entstehungszeit nicht zu den nachwachsenden Rohstoffen. Der Gebrauch jeglicher Produkte, die Torf enthalten, trägt deshalb zur Erderwärmung bei. Darüber hinaus führt Torfabbau in anderen Ländern, aus denen Deutschland Torf importiert, zur Zerstörung einmaliger Naturlandschaften und der dortigen Artenvielfalt. Ein Ausstieg aus der Torfnutzung ist somit auch ein wichtiger Beitrag zum globalen Klima- und Moorbodenschutz.

Auch Städte und Landkreise können hier einen wichtigen Beitrag leisten. Kommunales Nachhaltigkeitsmanagement schließt den Garten- und Landschaftsbau mit ein. Bei der Beschaffung von Produkten und der Auftragsvergabe an Dienstleister können hier entscheidende Weichen in Richtung Klimaneutralität gestellt werden. Kreislaufwirtschaft lautet das Schlagwort. Dabei gilt es, den Einsatz von torfhaltigen Erden und Substraten nach Möglichkeit völlig zu vermeiden und lokale Grüngutkonzepte zu erarbeiten. 

Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) neben der Förderung von Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben mit breiten Informationsmaßnahmen zur Torfminderungsstrategie betraut. 

Informationsangebote


Hintergrund: Torfminderung und Moorbodenschutz

Klimawirksame Maßnahmen zum Schutz von Moorböden sowie die Minderung des Einsatzes von Torf sind ein Bestandteil des Klimaschutzpaketes der Bundesregierung. Die Mittel zur Umsetzung vielfältiger Maßnahmen werden aus dem Sondervermögen „Klima- und Transformationsfonds“ vom BMEL bereitgestellt. Die FNR ist vom BMEL beauftragt, die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Torfminderung und zum Moorbodenschutz, aber auch für Modell- und Demonstrationsvorhaben zum Torfersatz im Hobby- und Friedhofsgartenbau sowie zum Moorbodenschutz als Projektträger zu betreuen. Bestandteil der Maßnahmen ist zudem die Entwicklung eines Zertifizierungssystems für Torfersatzstoffe. Die Fach- und Verbraucherinformation zum Thema Torfminderung rundet das Handlungsfeld der FNR ab.

Moorlandschaft

Moore zählen zu den größten Kohlenstoffspeichern der Erde. (Bild: Christian Schwier/stock.adobe.com)

Ute Papenfuß ist Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Ansprechperson für nachhaltige Beschaffung bei der FNR. Bild: R. Lange

Ute Papenfuß ist Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Ansprechperson für nachhaltige Beschaffung bei der FNR. Bild: R. Lange

Mit knapp 2.600 City-Light-Plakaten wurden zum Start der Gartensaison deutschlandweit Hobbygärtner und Hobbygärtnerinnen zum torffreien Gärtnern aufgerufen. Bild: Alex-stock.adobe.com

Mit knapp 2.600 City-Light-Plakaten wurden zum Start der Gartensaison deutschlandweit Hobbygärtner und Hobbygärtnerinnen zum torffreien Gärtnern aufgerufen. Bild: Alex-stock.adobe.com