Nachhaltige BeschaffungFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Nachhaltige Freiraum-Möblierung

Für die Möblierung von Freiräumen (Tische, Bänke etc.) gibt es viele Produkte aus Holz. Im Sinne einer nachhaltigen und umweltbewussten Beschaffung sollte hier auf heimische und zertifizierte Holzarten geachtet werden. 

- Text: Klaus Diehl, erschienen im "Themenheft II: Öffentliche Grünflächen & Forst" aus der Reihe Nachwachsende Rohsoffe im Einkauf (2012) der FNR. 


Für die Möblierung von Freiräumen (Tische, Bänke etc.) gibt es viele Produkte aus Holz. Dabei wird auch gern Tropenholz in Betracht gezogen. Deswegen sei hier noch einmal ausdrücklich auf die EU-Holzhandelsverordnung (EUTR) hingewiesen, nach der der Einkauf von illegal geschlagenem Holz ebenso bestraft wird wie der Verkauf selbst. Für Bundesbehörden gilt die Beschaffungsrichtlinie Holz, die den Einkauf und die Nutzung von Holz aus nicht nachhaltigen Quellen verbietet.

Hochwertige europäische Hölzer wie Eiche, Lärche, Douglasie und auch Robinie, jeweils geölt oder lasiert, bieten attraktive Alternativen und die Wertschöpfung bleibt oft regional gebunden. Zwar ist ihre Dauerhaftigkeit etwas geringer, dies spielt aber bei der Verwendung als Möbel (Gebrauchsklasse 3) keine zentrale Rolle. Eine innovative Wachskonservierung macht aus deutscher Kiefer einen Hightech-Holzwerkstoff mit langer Haltbarkeit, die mit der von Tropenholz vergleichbar ist. Gleiches gilt bei thermischer Behandlung. Für die zunehmende Nachfrage nach extrem dauerhaften und gleichzeitig heimischen Hölzern werden inzwischen auch verstärkt modifizierte Hölzer wie WPC angeboten (siehe Kapitel 2). Sogar Fahrradständer aus Holz sind am Markt erhältlich oder lassen sich in Eigenleistung anfertigen.

Gütesiegel und Umweltzeichen

Gütesiegel für Spielgeräte tragen insbesondere dem Sicherheitsaspekt Rechnung. Spielgeräte müssen im öffentlichen Bereich der DIN EN 1176 entsprechen. Zusätzliche freiwillige Prüfzeichen wie das GS-Zeichen oder das Siegel einer anerkannten Prüfstelle weisen darauf hin, dass das Gerät durch ein unabhängiges Prüfunternehmen kontrolliert wurde – so auch Firmen für Balancierstangen oder Fallschutzbeläge durch den TÜV SÜD. www.tuev-sued.de/industrie_konsumprodukte/ zertifikatsdatenbank Wie bei allen Holzprodukten finden im Spielplatz- und Freizeitbereich die Umweltzeichen FSC, PEFC, natureplus® oder HOLZ VON HIER Anwendung. Ausführliche Informationen zu den einzelnen Kriterien und auch Herstelleradressen finden sich bei den Zeichengebern:

Auch der TÜV Süd führt eine Zertifizierung der Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit von Freizeitparks durch. Im Mittelpunkt stehen hier allerdings die Substanz der Gebäude, die Fahrgeschäfte mit ihren technischen Ausstattungen sowie diverse ökologische Faktoren. Folgende Aspekte werden dabei genauer betrachtet:

  • Energieeffizienz des Freizeitparks, insbesondere der Fahrgeschäfte und der Gebäude
  • Einsatz sogenannter erneuerbarer Energieträger
  • Gebäudekonzeption und Qualität der technischen Gebäudeausrüstung
  • Standortfaktoren
  • Verkehrskonzept
  • Wasser, Abwasser, Abfall
  • Boden, Altlasten
  • Flora und Fauna
  • Hygienesituation und Gesundheit
  • Gastronomie

Fahrradständer an einem Bewegungsparcours, Bild: Klaus Diehl


Weitere Informationen zum Thema Nachhaltiger kommunaler GalaBau:

Themenheft II: Grünflächen und Forst aus der Publikationsreihe Nachwachsende Rohstoffe im Einkauf

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